Schottland Tour – Tag 11: Isle of Skye… und weshalb ich überhaupt Schottland-Fan wurde

Nach einer verdammt stürmischen Nacht in der ich Angst hatte der Wind würde mein Motorrad umwerfen (Böen mit bis zu 120 km/h) startete der heutige Tag erst einmal mit einem sehr ausgiebigen Frühstück. Da Margaret heute schon früh weg musste war heute ihr Mann für das Frühstück zuständig, er warnte mich vor das er das sonst eigentlich nicht macht, aber es war alles perfekt und massig vorhanden, man hätte damit eigentlich auch 2 oder gar 3 Leute satt bekommen… da ich sowieso Zeit hatte da ich die Fähre erst um 11 Uhr erreichen musste und es nur 20 Minuten bis zum Anleger waren habe ich das Essen zelebriert.
So ging es dann bei Temperaturen um die 10° und weitgehend trocken ins nahe Tarbert zum CalMac Anleger. Neben ganz vielen Autos wartete dort auch schon ein anderer Biker, wir kamen ins Gespräch da zwischen CheckIn und Beladen der Fähre nochmal 45 Minuten liegen… er, ein Engländer aus Nottingham, erzählte das er 3 Tage auf der Insel unterwegs war und er sich das alles etwas anders vorgestellt hatte, er war nämlich mit Camping Sachen bepackt und ich musste direkt an das Wetter von gestern und vorgestern denken und fragte interessiert nach. Er erzählte, dass es vorgestern schon sehr unangenehm war und alle seine Sachen klam waren aber gestern, als er sein Zelt aufbauen wollte flog es einfach davon und er fand es nicht wieder, nur noch das Außengestänge und er übernachtete in einem B&B in Stornoway. Nach meinen Erfahrungen mit dem gestrigen Wetter konnte ich richtig mitfühlen und bin rückblickend extrem froh mich gegen das Zelten entschieden zu haben.
Die Fähre kam pünktlich an, da aber ein Auto auf der Zufahrt zur Fähre stehen blieb dauert alles mal wieder länger, schließlich waren wir dann um 13:20 Uhr, 25 Minuten später auf der Isle of Skye als geplant, das warf auch etwas meinen, sowieso schon sehr engagierten Plan für heute etwas über den Haufen.
Laut Navi wäre ich gegen 20 Uhr im Hotel in Kyleakin gewesen und dabei waren noch keine Pausen und Sightseeing eingerechnet. Die Tour musste also gekürzt werden und so entschied ich mich dafür die südlichen und sowieso eher auf Verdacht gewählten Orte zu streichen.
In Uig von der Fähre runter bog ich sofort Links ab und es eröffnete sich ein weiteres Highlight der Schottland Tour, die A855 teilweise als Single Track Road ausgeführt, schlängelte sich entlang der nordöstlichen Küste Skye’s bis nach Portree. Schafe auf der Straße war ich ja schon von den vergangen Tagen gewohnt und es gehört mit dazu, als dann aber heute nach einer Kurve eine Herde Highland Rinder auf der Straße stand, von denen wohl jedes mindestens das doppelte von mir und meinem Motorrad wog, wurde mir doch kurz etwas anders. Glücklicherweise sind die aber scheinbar sehr gutmütig, sie schauten mich an und machten dann langsam den Weg frei. Ein paar Kilometer weiter, bevor es zu dem Mealt Fall und dem Old Man of Stor ging, das gleiche Spiel nochmal.
 

 
In Portree wollte ich eigentlich meine Pause einlegen, aber das kleine Städtchen war total überlaufen, so machte ich nur kurz halt für ein Foto des Hafens und um mein Motorrad wieder aufzutanken.
Nun ging es rüber an die Westküste von Skye, Dunvegan Castle was mal wieder eher ein Reinfall war, da man nur für 10 Pfund auf das Gelände der Burg kommt. Für mal eben kurz drum rum zu laufen und ein paar Fotos zu schießen natürlich viel zu teuer. Ein Blick auf das Navi offenbarte eine Stelle unweit der Burg von der man theoretisch einen Blick darauf bekommen sollte und so war es dann glücklicherweise auch… so kam ich dann dennoch wenigstens zu einem Foto.
Letzter Punkt des Tages vor dem Hotel war das Neist Point Lighthouse, seit ich vor Jahren davon mal ein Bild gesehen habe bin ich von Schottland angefixt was nun zu dieser Tour führte. Und so nahm ich die rund 50 km, über verdammt schlechte Single Track Roads auf mich um mir das ganze mal live vor Ort anzuschauen. Total abgefahren! Als ich vom Bilder schießen zurück komme sehe ich das vor mir ein weiteres Motorrad steht, Frankfurter Kennzeichen und man kam natürlich ins Gespräch. Ein junges Pärchen das ebenfalls mit Zelt seit knapp einer Woche durch Schottland unterwegs ist und es die letzten beiden Tage auch eher vorzog in einem B&B zu nächtigen. Ein weiteres deutsches Pärchen gesellte sich dazu, beide schon etwas älter und der Mann ein totaler Klugscheißer der ja schon zum 10ten mal in Schottland ist und das Wetter der letzten Tage ja gar nicht so unüblich ist für Mai, wo mir jeder Einheimische etwas anderes erzählt hat… aber es passte irgendwie als typisch Deutsch, nun ja, selbst in Schottland ist man vor denen nicht sicher. Ich verquatschte mich etwas mit den beiden Bikern über die Erfahrungen der letzten Tage bis ich feststellte das es noch immer 100 km bis zum Hotel sind und die Uhr schon 17 Uhr anzeigte. Ich schwang mich also auf meine BMW und gab Gas während die anderen beiden überlegten wo sie denn heute ihr Zelt aufschlagen werden. Die beiden haben meinen absoluten Respekt, genau wie der englische Biker von morgens.
Auf der Fahrt zum Hotel, fuhr ich hinter einem grauen Auto, etwas in Gedanken mit Musik auf den Ohren, und lies den Tag schon etwas revue passieren. Ich schaute auf das Nummernschild und dachte, ah einer aus dem Nachbarkreis… mein Hirn ratterte und dann wurde mir erst klar, ich bin ja gar nicht daheim und vor mir fährt tatsächlich jemand aus dem Nachbarkreis in D. Da Gegenverkehr kam musste das Auto in eine Ausweichbucht und ich nutzte die Chance um Hallo zu sagen, stellte sich raus, die Beiden wohnen 2 Dörfer weiter. Diese Welt ist einfach verdammt klein! xD
Das Hotel heute ist der letzte Scheiß oder ich bin auch total verwöhnt von den B&Bs der letzten Tage, das angeschlossene Restaurant war zu ca. 1/4 gefüllt, ich wollte was essen und der Kellner meinte, ich müsste an der Rezeption reservieren. Ich also gefragt und bekam als Antwort das ich doch bitte in der Bar warten soll, es dauere etwas, damit hatte sich das dann auch erledigt, aber ehrlich gesagt bin ich auch noch immer satt von heute morgen. Das Bett scheint okay, immerhin…

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