Der letzte Tag auf der Insel startete wie der Tag zuvor endete, mit einem wundervollen Essen im Hotel eigenen Restaurant. Schon die geräucherte Hähnchenbrust mit Chili Fries und Peppercorn Sauce und Strawberry Cheesecake zum Desert waren ein Genuss, das cooked Breakfast heute morgen schloss sich daran nahtlos an.
Der Blick auf die Wetter App sagte voraus das es gegen Morgens und Nachmittags trocken sein sollte und gegen Mittag regnen sollte und so war es dann auch, während beim Besuch des imposanten Drumlanrig Castle die Sonne die Wolken dominierte, setzte pünktlich gegen 13 Uhr in Carlisle der Regen ein, weshalb ich mir das Castle und den Hadrians Wall, dem entlang ich gen Osten Richtung Newcastle fuhr, ersparte. Dumfries und Carlisle waren aber 2 schöne Städtchen.
In Newcastle gewann die Sonne wieder die Oberhand und ich hatte noch ca. 45 Minuten Puffer bis zum CheckIn der Fähre den ich nutzte um eine Runde durch die Stadt zu fahren und wie das in UK so üblich ist gibt es für Motorradfahrer die besten Parkplätze, kostenlos und so war es mir möglich ein wenig entlang der Tyne zu schlendern. Newcastle erinnerte mich etwas an Glasgow, teilweise sieht man noch immer die Überreste der einstigen Industriestadt, die aber ergänzt werden durch moderne Architektur wie die Millenium Bridge und The Sage. Auch am St. James’ Park von Newcastle United habe ich kurz halt gemacht, ich mag solche Stadien wie es sie in England noch ganz häufig gibt, mitten in eine Wohnsiedlung gebaut, sehr gerne.
Pünktlich war ich an den Docks von DFDS Seaways und checkte für die Fähre ein, im Vergleich zu Seebrügge war ich etwas cleverer und war nicht schon eine Stunde vorher da sondern 20 Minuten vorher und die Verladung klappte auch relativ zügig, so dass ich 30 Minuten nach dem CheckIn schon im Board Pub saß und einen Cider trank.
Die Überfahrt zurück war etwas ruppiger als Hinfahrt über Hull. Ich kann nicht sagen ob es am etwas kleineren Boot lag, oder aber das der Wellengang stärker war, jedenfalls spürte man ihn deutlich im Bett, dafür war aber das Brummen des Motors nicht zu hören.
In Amsterdam angekommen hätte theoretisch eine 250 km lange Tour nach Spa in Belgien vor mir gelegen, denn ich wollte die etwas über 500 km bis nach Hause nicht an einem Tag durchziehen, aber der Gedanke an die eigene Badewanne, das eigene Bett und der leichte Regen in der niederländischen Hauptstadt machten mir die Entscheidung dann einfacher. Bevor es von der Fähre runter ging bekam dieser niederländische Suzuki V-Strom Fahrer noch den Preis für die hässlichsten Koffer an einem Motorrad ever…
Das Wetter klarte zwar auf und es hielt sich bei 13-14° und bewölktem Himmel, dennoch änderte das nichts an meinem Tagesziel, ich plante allerdings noch etwas um und statt die komplette Strecke über die Autobahn zu fahren suchte ich mir einen Weg ab Lüttich durch die Ardennen und Eifel.
Das Motorrad schaut nach 18 Tagen aus wie Sau, dem Fahrer tut alles weh, aber der geflickte Reifen hat gehalten. Jetzt erstmal eine Runde entspannen, dann morgen Motorrad putzen, Klamotten waschen, in die Luft gepustetes CO2 kompensieren und dann mal anfangen die Videos der GoPro zu sichten.