4 Tage Hochschwarzwald

Mai ist mit seinen vielen Feiertagen und der Möglichkeit mit einem Tag Urlaub ein verlängertes Wochenende zu haben ideal für Ausflüge mit dem Motorrad. So ging es auch dieses Jahr über Fronleichnam mit mehreren Personen in ein Ferienhaus um ordentlich Gummi auf den Asphalt zu legen. Heuer zog es uns in den Süd- bzw. Hochschwarzwald mit Unterkunft am Schluchsee ziemlich zentral um vieles erkunden zu können.

Der Wetter Bericht verhieß nichts Gutes, Starkregen, Gewitter und Hagel wurde für den Süden gemeldet und schlagartig fühlten sich 3 von uns zurück an 2013 erinnert. Da ging es Ende Mai in die Vogesen, eine Schneefront machte uns aber ein Strich durch die Rechnung, so dass wir mit dem Auto und viel Alkohol nach Frankreich fuhren.

Auch für dieses Jahr sahen wir unsere Tour schon ins Wasser fallen, aber einen Tag zuvor besserte sich die Vorhersage und bepackt mit Regenkleidung wagten wir es trotzdem, wohl wissend das wir 1-2 Tage schlechtes Wetter haben werden und ggf. nicht fahren könnten.
Doch es sollte anders kommen, denn während verschiedene Teile Deutschlands mit Überflutungen zu kämpfen hatten blieben wir tagsüber bis auf einen rund 1h dauernden Guss von oben verschont, der Sonnengott war 2016 auf unserer Seite.

Unsere Anreise verlief durch Frankreich zurück über die Staustufe Iffezheim am Rhein nach Deutschland mit dem Einstieg in den Schwarzwald bei Baden-Baden über die B500 wo wir alsbald am Mummelsee auf 1036 m die erste Pause einlegten. Geplant war die Route weiter entlang der Bundesstraße Richtung Süden zu folgen doch eine Sperrung machte uns einen Strich durch die Rechnung und wir mussten eine halbstündige Umleitung über Baiersbronn und Freudenstadt in Kauf nehmen. In FDS dann scharf rechts und wieder zurück auf die geplante Route durch Zell am Harmersbach, den Geisberg über den Selbig nach Waldkirch wo wir unsere 2. Pause einlegten und uns was Eisiges gönnten.

 
 

Die letzten Kilometer navigierten wir über den Kandel (1241 m) durch Neustadt vorbei am Glasberg (1025 m) zu unserem Ferienhaus am Schluchsee. Kurz zuvor hatten wir unsere Regenklamotten angelegt da sich die Wolken gefährlich grau färbten aber bis auf ein paar Tropfen bekamen wir nichts ab und so konnte wir nach beziehen der Wohnung auch gemütlich ins Städtchen fahren und den Tag bei einer guten Pizza und danach im Strandbad direkt am See ausklingen lassen.

 

Freitag war unser zweiter Tag und da die Schauinsland Straße an Feiertagen als auch am Wochenende für Motorräder gesperrt ist blieb uns keine andere Wahl als die Tagestour gen Westen auszurichten, doch zuvor folgten wir dem Hunger und kurvten auf der gut ausgebauten B500 vom Schluchsee über St. Blasien nach Todtmoos und genossen in einer dortigen Konditorei ein ausgiebiges Frühstück. Gut gestärkt ging es entlang der Wehra durch die optisch sehr ansprechende und gleichnamige Schlucht nach Wehr nur um dann direkt wieder gen Himmel vorbei am Hohe Möhr (983 ) nach Zell im Wiesental zu kurven. Über Wies und Kandern führte unser Weg zur zweiten Pause des Tages nach Badenweiler. Bei Temperaturen oberhalb der 25° kamen wir ins Schwitzen, aber die schönsten und kurvenreichsten Strecken sollten uns noch bevorstehen.

Dabei war noch nicht mal die Schauinsland Straße der spaßigste Part sondern die Straßen um den 1240 m hohen Rollspitz und die L123 zuvor bis zum Wiedener Eck. Es folgte der Einstieg in die Schauinsland Straße in Höhe des Schauinsland (1284 m) Richtung Freiburg und nach einer Stadtrundfahrt ging es auch vor Kirchzarten sofort wieder zurück auf die Straße vorbei am Notschrei (1119 m) nach Todtnau und von dort die letzten Kilometer über den Feldberg (1493 m) zurück zum Schluchsee. Der geplante Stop an der Todtnauer Hütte auf 1319 m musste leider gestrichen werden, da mein Garmin Navi die Route aus heiterem Himmel verlor und ich den Rest aus dem Kopf erneut zusammenbasteln musste.

Am Abend fuhren wir erneut in die Stadt um für die nächsten Tage einzukaufen. Aufgrund des herrlichen Wetters bruzelten wir Würstchen und Fleisch auf dem zur Verfügung gestellten Grill („Das ist der beste Grill den ich je hatte“, wiederholte der Ferienhausbesitzer mehrfach) und kippten dazu ein paar Rothaus Tannenzäpfle während wir den Sonnenuntergang beäugten und uns an der Schwarzwald Idylle erlabten.

Tag 3 startete mit bedrückten Gesichtern denn der Wetterbericht verhieß nichts Gutes. Mit Glück könnten wir ein Fenster erwischen im dem es halbwegs trocken bleibt aber wer hat schon so viel Dusel? Also erstmal gegessen denn bis zu diesem Fenster sollten noch ein paar Minuten vergehen. Richtig zum Besseren wandte sich die Sache laut Wetterradar aber nicht wirklich und so schlüpften wir in unsere Regenkombis und fuhren los um das Beste draus zu machen. Das Wasser von oben hörte zwar vorerst auf, aber die Straßen waren natürlich noch nass und etwas glatter als sonst, es war also Vorsicht geboten auf dem Weg von St. Blasien nach Bad Säckingen wo es auch kurz zuvor wieder anfing zu Regnen. Nach einem Tankstop in der Schweiz ging es über Görwihl durch eine wunderschöne Schlucht zurück nach St. Blasien und der Regen verzog sich langsam aber sicher.  Der Nord-Süd Wechsel ging weiter denn in Häusern bogen wir auf die B500 zurück Richtung Rhein und die Straßen trockneten bei mittleren 20er Temperaturen schnell wieder ab und bis Waldshut-Tiengen waren die Straßen wieder gänzlich trocken. So sollte es dann auch den restlichen Tag bleiben. Wir nutzten die Zeit für eine Pause in einem urigen Restaurant mit Schweizer Wurstsalat und um uns von den Regenklamotten zu befreien.

 

Es folgte der Weg über die Grenze nach Schaffhausen zum Rheinfall und wieder zurück nach Untermettingen wo entlang der L159 bis Bonndorf ganz unerwartet mit die besten Kilometer des Wochenendes auf uns warteten. Gute asphaltierte, kurvenreiche Straße die nur ein Manko hat und das sind Kanaldeckel mitten auf der Straße und in den Kurven. Da die Straßen aber wieder restlos trocken waren konnte wir die 15 km vollends genießen.
Vorbei an der Rothaus Brauerei ging es zurück zum Ferienhaus wo wir den Tag mit Spaghetti Bolognese und dem CL Finale beschlossen.

 

Der Abreisetag war gekommen und der Wetterbericht sagte für Mittags Regen mit 6mm/h inklusive Gewitter voraus was uns dazu bewog möglichst früh und trotz leichtem Niesel die Heimreise anzutreten. Gesagt getan nahmen wir die feuchte Straße unter die Räder und cancelten alle Punkte die auf der Heimreise noch geplant waren wie z.B. den Tittisee, die Ravennaschlucht und das Adler-Skistadion und fuhren auf schnellstem Wege auf die B500 vorbei an Furtwangen, Triberg mit seinen Wasserfällen, der weltgrößten Kuckucksuhr, Hornberg und ab Wolfach wollten wir auf direktem Weg über die L96 nach Freudenstadt doch aufgrund einer Sperrung führte uns die Umleitung über Schramberg (!!), was in meinen Augen absolut keinen Sinn gemacht hat und ein Umweg von gut 30-40 Minuten bedeutete. Mit Blick auf das Wetterradar nicht gerade erfreulich, nichts desto trotz machten wir in Freudenstadt eine Pause, aßen zu Mittag und verabschiedeten uns von einem Mitfahrer der von hier in eine andere Richtung weiter musste. Der Himmel klarte während der Pause auf und zeigte immer mehr vom strahlenden blau. Nach der Pause ging es über die B462 nach Raststatt und vor dort auf die Autobahn und zurück ins heimische Rheinland-Pfalz wo ich mich am Johanniskreuz vom letzten Mitfahrer verabschiedete und wenig später Zuhause ankam, trocken wohlgemerkt denn wie erwähnt meinte es der Sonnengott gut mit uns an diesem Wochenende im Vergleich zu anderen Regionen in Deutschland.

Ich bin schon gespannt wohin es uns im nächsten Jahr verschlägt… nächstes Wochenende geht es erstmal zurück in den Schwarzwald nach Niedereschach zum Touratech Travel Event und Mitte Juli zur Stella Alpina mit anschließender Stippvisite an der Côte d’Azur.

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